Geschichte

Der Verband Kölner Frauenvereine war über seinen Landesverband Mitglied im Bund Deutscher Frauenvereine, der 1894 als Dachorganisation der bürgerlichen Frauenbewegung gegründet worden war und an seiner Spitze heute noch bekannte Frauenrechtlerinnen versammelte.

Die ersten Kölner Frauenorganisationen, die sich 1909 zusammengeschlossen hatten, waren

  • der Allgemeine Deutsche Frauenverein, später Deutscher Staatsbürgerinnenverband,
  • der Armenpflegerinnenverband,
  • der Frauenstimmrechtsverband Westdeutschland,
  • der Frauenverein gegen Missbrauch geistiger Getränke,
  • die Gesellschaft Diskussion,
  • die Gewerkschaft der Heimarbeiterinnen,
  • der Kaufmännische Verband weiblicher Angestellter,
  • der Kölner Frauen-Klub, heute Internationaler Lyceum-Club Köln, www.lyceumclub-koeln.de,
  • der Kölner Frauen-Fortbildungsverein,
  • der Kölner Hausfrauenbund, www.dhb-netzwerk-haushalt.de
  • der Kölner Lehrerinnenverein,
  • der Kölner Verein Frauenstudium, vormals Mädchengymnasium (Mathilde von Mevissen),
  • der Kölner Verein weiblicher Angestellter (Elisabeth von Mumm),
  • der Preußische Landesverein für Frauenstimmrecht,
  • der Preußische Volksschullehrerinnenverein für Köln und Umgebung,
  • der Verein für neue Frauenkleidung und Frauenkultur, heute Deutscher Verband Frau und Kultur, www.verband-frau-und-kultur.de,
  • der Verein Kölner Fachschullehrerinnen,
  • die Vereinigung Rechtschutzstelle für Frauen (Luise Wenzel).

Eine gute Kooperation bestand mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund, www.frauenbund.de, dem Evangelischen Frauenverein, dem Israelitischen Frauenbund und den sozialistischen Frauen.

1918 wurde der Verband Kölner Frauenvereine in Stadtverband Kölner Frauenvereine umbenannt. Bis zum Ende der Weimarer Republik waren Else Falk und Alice Neven DuMont erste und zweite Vorsitzende. Mit der Republikgründung hatten die Frauen auch das Wahlrecht erhalten. Daher gehörte zu den Hauptaufgaben des Stadtverbandes die politische Aktivierung der Frauen.

Aber auch die Not der Nachkriegsjahre ließ den Stadtverband handeln. Seine Wohl­tä­tig­keits­ak­ti­vi­tä­ten gipfelten in der Gründung des Kölner Vereins fünfter Wohlfahrtsverband. Vorsitz und Geschäftsführung wurden von den Aktiven des Stadtverbandes Kölner Frauenvereine geleistet. Der Verband fasste 21 parteipolitisch und konfessionell unabhängige, gemeinnützige Vereine zusammen. Der Fünfte Wohlfahrtsverband entstand nach 1945 neu als Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband (DPWV).

Ab 1925 erschien das „Nachrichtenblatt des Stadtverbandes Kölner Frauenvereine“ als regelmäßige Wochenbeilage des Kölner Stadt-Anzeigers, die auch von Nicht-Abonnentinnen gegen eine geringe Gebühr erworben werden konnte.

Gegen das Anwachsen der Nationalsozialisten nahm der Stadtverband frühzeitig eindeutig Stellung. So veröffentlichte er 1930 einen Wahlaufruf des Bundes Deutscher Frauenvereine, der mit den Worten schloss: „Frauen, Euer Staatsbürgerrecht verpflichtet Euch. Ihr seid die Mehrheit der Wähler. In Eurer Hand liegt das Schicksal des deutschen Volkes.“

Bis zu seiner Auflösung 1933 arbeitete der Stadtverband unermüdlich weiter auf den Gebieten: Mitwirkung bei der Linderung der Not, Erhaltung der Frauenrechte und Aufrufe an die Frauen, demokratische Parteien zu wählen.

1949/50 bildete sich anlässlich der gemeinsamen Ausrichtung eines zweitägigen Frauenkongresses zur 1900-Jahr-Feier der Stadt Köln ein lockerer Zusammenschluss Kölner Frauenverbände. Gleich im nächsten Jahr richtete er auch die Ausstellung „Die Welt der Frau“ von Juni bis August 1951 im Kölner Messegelände im Rahmen einer großen Gesundheitsausstellung aus. Mit einer medienwirksamen „Frauenwoche“ sorgten die Frauenverbände dafür, dass Themen der Frauenbewegung wahrgenommen wurden.

In den Folgejahren wurde der Arbeitskreis durch eine gemeinsame Geschäftsführerin fortgeführt, bis er sich 1967 unter dem Namen Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen eine festere Form mit Satzung und gewähltem Vorstand gab.

Mehr dazu: Historischer Abriss

100 Jahre nach der Gründung erstellte der AKF Köln eine Festschrift „100 Jahre Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen (AKF). Gemeinsam engagiert für Gleichberechtigung, Chancengleichheit und Gleichstellung. 1909 bis 2009“, die kurz, knapp und komprimiert Namen, Daten und Zusammenhänge aufzeigt. Sie ist im Buchhandel erhältlich. Mehr dazu: Festschrift 100 Jahre AKF Köln

Im Jahr 2019, 110 Jahre nach der Gründung, veröffentlich der AKF Köln auf Wiki-Art seine Geschichte auf der Homepage.